Die Zeiten werden härter. Die
Konkurrenz grösser, die Umsätze gehen zurück, die Margen
werden kleiner. Das spürt auch die Migrosgenossenschaft
Basel. Es muss alles gestrafft werden, 20 Millionen
werden eingespart. Zuerst nur einige Gerüchte, dann die
Wirklichkeit. Der M-Service in Münchenstein wurde
geschlossen, die Mitarbeiter zum einen Teil versetzt,
zum andern Teil entlassen. Noch immer wissen einige
nicht wie lange sie noch bleiben können. Einige gute
Leute suchten sich eine andere Stelle.
Dann der Abbau im Mparc, auch hier ging der Umsatz
zurück, es muss gespart werden. In allen Abteilungen
verschwanden Stellen und verschwinden noch immer. Der
ganze Mparc wird umstrukturiert, die Kleiderabteilung
kommt an Stelle der Elektronik und ihr Platz wird fremd
vermietet. Die Elektronik zieht in die Halle in der
zweiten Etage, dabei werden beide Abteilungen und auch
die Möbelabteilung geschrumpft.
Dann wurden wir informiert, dass Dank der neuen Regelung
der Abendverkäufe in Basel, wir auf unser Essensgeld,
acht Franken die wir bekam wenn wir bis 20 Uhr
arbeiteten, verzichten müssen. Begründung, die Migros
mache schon mehr als verlangt wird. Das ist doch bis 1%
unsere Zahltags, zwar bekommen wir eine Lohnerhöhung in
dieser Höhe, aber das Geld fehlt trotzdem. Auch wurden
die Zeitzuschläge abgeschafft, da jetzt das Arbeiten bis
20.00 keine Nachtarbeit mehr ist. Dann die tolle
Nachricht, dass am Samstag bis 18.00 Uhr gearbeitet
werden muss. Klar, man kann seine Arbeitszeiten so
einteilen, dass diese Überzeiten wieder vernünftig
kompensiert werden können. Doch leider hat der Kunde
immer weniger Verkäufer die ihn beraten. Auch der
Service wird durch das Reparieren in Zürich eindeutig
verschlechtert. Wir können keine PC's mehr selbst
reparieren, alles läuft über Zürich. Ist für den Kunden
teurer und zeitaufwändiger und der persönliche Kontakt
fehlt.
Wir sind alle sehr verunsichert was noch alles auf uns
zukommen wird. Wir erleben oft harte Schicksale von
Mitarbeitern, die Familie haben, die verzweifelt
sind und nicht mehr wissen wie es weiter gehen soll. Der
Stress wird für alle grösser.
Von diesem Trend ist aber nicht nur die Migros, sondern
auch andere Firmen, wie Coop, Manor usw. betroffen.
Werden am Schluss wirklich nur noch ein paar wenige
Shops übrig bleiben, die keine Bedienung mehr und wenn,
dann solche mit minimalsten Kenntnissen über das was sie
an Mann oder Frau bringen wollen, haben? Der Kunde
wünscht sich oft eine eingehende Beratung, aber er ist
nicht bereit diese auch zu bezahlen. Es gibt Kunden, die
sich bei uns informieren lassen um dann in andere, ihrer
Meinung nach günstigeren Geschäften einkaufen.
Es soll alles so günstig wie möglich zu einem super
Service mit mehreren Jahren Garantie und dauernden
Support zu haben sein. Geiz ist geil, kostet vielen die
Arbeitsstelle und man lässt die Verkäufer zu immer
schlechteren Bedingungen arbeiten. Ein trauriger und
auch beängstigender Weg auf dem auch die Migros mit zu
fahren beginnt. Die Zukunft wird zeigen ob das
wirklich erfolgreich ist. |